Nachdem der Kleiderladen Waldkirch e. V. von der Nummer 94 in die Nummer 97 der Lange Straße umgezogen ist und die Einrichtungsarbeiten bis auf Kleinigkeiten abgeschlossen sind, wurden die neuen Räume mit einer kleinen Feier eingeweiht. Der Einladung folgten Mitglieder und Helferinnen, Spender und Weggefährten, Gemeinderäte und die Landtagsabgeordneten Sabine Wölfle und Alexander Schoch. Die Gäste waren beeindruckt von den freundlichen Räumen, von der übersichtlichen Einrichtung, dem Ergebnis guter Ideen und vieler fleißiger Hände. Der alte Laden war praktisch, der neue Laden ist außerdem noch schön. Musikalisch sorgte Ursula Disch mit ihrem Akkordeon für eine angenehme Stimmung.
Gute Wünsche der Stadt überbrachte Klaus Detel, Stellvertreter des Oberbürgermeisters; er unterstrich die soziale Bedeutung des Kleiderladens und dankte dem Verein und den Helferinnen für ihr ehrenamtliches Engagement. Der Kleiderladen ist Mitglied im Netzwerk Flüchtlinge und hat enge Verbindungen zu anderen sozialen Einrichtungen in Waldkirch, zum Beispiel mit dem Tafelladen. Dieser versorgt Menschen mit wenig Geld mit gespendeten Lebensmitteln, so Friedhelm Wölker; im Kleiderladen erhalten dieselben Kunden Kleidung und Haustextilien für einen geringen Betrag. Neben Kleidung und Nahrung gehört Wohnen zu den Grundbedürfnissen. Darauf ging Frank Dehring, Geschäftsführer der Wabe, ein und nannte das Möbellager in der Mauermattenstraße und das Second-Hand-Kaufhaus „Hin und Weg“ in der Lange Straße. Ein weiterer Kooperation gibt es mit dem Babykleiderlager des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) am Marktplatz; Anita Beck-Friedrich stellte diese Hilfe vor. Sie sorgt auch für den Austausch mit dem Kleiderladen: Beim SkF gibt es Babysachen bis Größe 104, im Kleiderladen ab Größe 116. Weitere Partner sind die „Computertruhe“, der Bruckwald und die Rumänienhilfe von Elisabeth Pfaff.
Jutta Beckmann, die gemeinsam mit Ursula Hilpert und Claudia Sapel den Kleiderladen-Verein vertritt, nannte in ihrem Beitrag eine weitere Besonderheit: Von Beginn an arbeiten Flüchtlinge ehrenamtlich mit, die noch keine Arbeitsstelle gefunden haben. Sie unterstützen das Ladenteam bei allen anfallenden Tätigkeiten, dolmetschen und verbessern in der Praxis ihre Deutschkenntnisse. Zur Zeit sind es ein junges Ehepaar aus Syrien und ein Familienvater aus dem Libanon, vorher Flüchtlinge aus Nigeria und Mazedonien. Für alle Beteiligten ein Gewinn.
Der Kleiderladen finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, durch Spenden und durch die kleinen Beträgen der Kunden. Den entscheidenden Beitrag leistet die Stadt mit einem ansehnlichen Mietzuschuss, den der Gemeinderat beschlossen hat. Für diese verantwortungsvolle Entscheidung bedankten sich die Vorsitzenden im Namen des Vereins und der Kunden. Sie warben um die weitere Unterstützung des gemeinnützigen Projektes, sei es ideell, personell, finanziell oder materiell, und sie wiesen auf die derzeitige Sammlung hin: Geld für den Zukauf von Männerschuhen, die bei den üblichen Spenden Mangelware sind.